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Gütertransport auf Schiene konsequenter fördern

Presseinformation Nr. 2/2009, Stuttgart, 5. Februar 2009

Land muss Güterverkehr auf der Schiene konsequenter fördern/"Spitzenposition" des Landes bei zurückgelegten Straßenkilometern geht zu Lasten von Umwelt und Verbrauchern

Baden-Württemberg liegt laut aktueller Mitteilung des Statistischen Landesamtes mit einem Plus von 1,4 Prozent gegenüber 2006 bei den gefahrenen Straßen­kilometern im Personen- und Güterverkehr in 2007 deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Insbesondere beim Gütertransport zeige sich, so der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V., dass der Mehrbedarf an Kapazitäten durch den konjunkturellen Aufschwung in 2007 nur unzureichend durch die Schiene aufgefangen werden konnte. Stattdessen werde in wirtschaftlich guten Zeiten die erhöhte Warennachfrage weiterhin mit zusätzlichen Lkw-Fahrten zu Lasten der Umwelt und Verbraucher bedient, moniert der VCD.

"Während die Bundesregierung eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Gütertransportintensität anstrebt, wird dieses Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie in Baden-Württemberg klar verfehlt", kritisiert der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. In Baden-Württemberg steige die Transportintensität im Güterverkehr entgegen der formulierten Zielvorgabe nach wie vor weiter an, erläutert Lieb, seit 1999 habe sie um 15,7 Prozent zugenommen, bundesweit sei sie um 15,1 Prozent angestiegen.

Laut VCD stagniere bei erhöhter Güterverkehrsleistung in Baden-Württemberg seit 1995 der Anteil der Verkehrsleistung auf der Schiene, der der Binnenschifffahrt sei sogar rückläufig. Diese Entwicklung, die letztlich zu Lasten von Umwelt und Verbrauchern gehe, müsse dringend gestoppt werden, fordert der Vorsitzende.

Lieb: "Gründe für diesen Trend sind einerseits der Engpass für Güterzüge an der Geislinger Steige, der auch mit dem geplanten Verkehrs- und Städtebauprojekt Stuttgart 21 (S21) weiterhin ein Nadelöhr für den Schienengüterverkehr sein wird und die Verschleppung des Ausbaus der Rheintalbahn." Der VCD begrüßt darum, dass das Land sich nunmehr für den Ausbau der Rheintalbahn einsetzt, damit in absehbarer Zeit mehr Güter auf der Schiene befördert werden können.

Mit der gleichen Konsequenz müsste das Land dann auch eine güterzugtaugliche West-Ost-Achse fordern, erklärt der VCD-Landesvorsitzende, doch hier habe man sich auf das untaugliche Konzept S21 festgelegt. Dieses werde nach Ansicht des VCD dauerhaft dem Schienengüterverkehr schaden und weiter für eine hohe Belastung der Autobahnen durch LKW sorgen.

Als Gütertransportintensität wird die Güterverkehrsleistung im Inland in Tonnenkilometern in Relation zum preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt bezeichnet.

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