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VCD teilt Kritik der Opposition an Verbündechaos

Presseinformation Nr. 23/2009, Stuttgart, 27. August 2009

Steuergelder sollten für Vereinfachung des Tarifdschungels im Land genutzt werden

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. hält die heutige Kritik der Landtagsopposition an der Ver­bundförderpolitik des Landes für gerechtfertigt. Die Op­po­si­tions­vertreter beanstanden, dass die Landesregierung weiter­hin die 21 Verkehrsverbünde im Land mit ihrem Tarifdschungel fördern will.

"Während die Verkehrszeichen im Straßenverkehr europaweit ein­heitlich sind, gelten im Bus- und Bahnverkehr in Baden-Württem­berg alle 30 Kilometer andere Regeln", beklagt VCD-Landes­vor­sitzender Matthias Lieb die heutige Situation. Aus Sicht der Fahr­gäste sei dieses Tarifchaos unzumutbar und wirke auf po­ten­ziel­le Kunden eher abschreckend, so Lieb weiter.

"Ein Drittel aller Verkehrsverbünde in Deutschland liegt in Baden-Württemberg - damit ist das Land Spitze bei der Erfindung immer neuer undurchschaubarer Tarife", so der VCD.

Lieb: Dennoch schaffe man es nicht, mit nur einer Fahrkarte die Verbundgrenze zu überqueren. Andere Regionen seien offensichtlich mehr an den Fahrgastbedürfnissen orientiert: Der größte Verbund in Deutschland sei der Verkehrverbund Berlin-Brandenburg (VBB), dieser sei fast so groß wie ganz Baden-Württemberg. Mit einer Fahrkarte könne man dort Bus und Bahn im gesamten Gebiet nutzen - ob als Einzelfahrschein, Tages- oder Monatskarte.

In Baden-Württemberg hingegen benötige der Fahrgast von Lud­wigsburg nach Maulbronn, einer Strecke von lediglich gut 35 Kilo­metern, bis zu drei Einzelfahrscheine, beanstandet der VCD. "Offensichtlich ist die Harmonisierung der Verbundtarife in Baden-Württemberg komplizierter als Hochdeutsch zu lernen", kritisiert Lieb die Untätigkeit der Landesregierung.

"Nicht zutreffend ist die Aussage der Landesregierung, dass alle Verbünde das gleiche Grundsortiment an Tarifen anbieten würden. So gibt es im Ostalbkreis (Ostalbmobil) keine Tageskarte. Das Ba­den-Württemberg-Ticket gilt weiterhin nicht im Busverkehr im Landkreis Göppingen, so dass es nach wie vor kein Tarifangebot gibt, das für ganz Baden-Württemberg gültig ist", bemängelt der VCD-Vorsitzende die Stellungnahme der Landesregierung.

Die VCD-Forderungen zur Vereinfachung der Tarife aus dem Jahr 2006 seien nach wie vor nicht umgesetzt. Auch der Landes­rech­nungs­hof kritisiere inzwischen das Verhalten der Landes­regierung, da hierdurch auch Steuergelder verschwendet würden, ergänzt der VCD-Vorsitzende.

Die VCD-Forderungen sowie der Verbundreport 2005 unter: www.vcd-bw.de/themen/verkehrsverbund/2005


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