Statt Bedienzuschlag noch weniger Service
Presseinformation Nr. 3/2009, Stuttgart, 11. Februar 2009
VCD empört: Statt Bedienzuschlag nun weitere Kürzungen der Schalteröffnungszeiten durch Bahn
Bahnservice definiert sich zukünftig über die Funktionsfähigkeit von Automaten
Die Deutsche Bahn (DB) setzt laut Bericht der Stuttgarter Zeitung vom heutigen Tag ihren Kahlschlag bei den Öffnungszeiten der landesweiten Bahnhöfe und Servicezentren weiter fort -- dies sei ganz klar eine Folge des nicht eingeführten Bedienzuschlages, kritisiert der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. die aktuellen Pläne der DB. "Offenbar haben die Fahrgäste nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder Bedienzuschlag oder verschlossene Reisezentren", empört sich der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb.
Die Aussage der Bahn AG, sie habe die Reisezentren mit dem Bedienzuschlag "wirtschaftlich tragfähig" machen wollen, ist nach Ansicht des VCD lediglich vorgeschoben gewesen. Denn nachdem die Bundeskanzlerin den geplanten Aufpreis der DB einkassiert habe, sei bereits seitens der DB mit Einsparungen gedroht worden -- laut VCD sieht man nun das Ergebnis: einfallslose Kürzungen auf dem Rücken der Fahrgäste.
Lieb: "Nachdem schon 2007 der Fahrkartenverkauf im Zug abgeschafft und Öffnungszeiten immer weiter reduziert wurden, soll der Fahrgast sich am Automaten die richtige Fahrkarte kaufen. Gelingt ihm dies nicht, wird er als Schwarzfahrer mit einem Strafgeld von 40 EUR belangt oder aus dem Zug geworfen." Mit dieser Strategie gewinne die DB kein Vertrauen bei den Fahrgästen, nachdem sie das Vertrauen der Mitarbeiter schon längst verspielt habe, so der VCD weiter.
Die DB AG ist nach wie vor zu 100% im Bundesbesitz. "Der Eigentümer, und damit die Bundesregierung sowie die gewählten Abgeordneten, müssen sich endlich klar dazu äußern, welche Aufgaben die Bahn erfüllen soll und wie mehr Fahrgäste gewonnen werden können, wenn die DB nicht nur in der Fläche, sondern inzwischen auch in Großstädten nicht mehr präsent sein will", fordert der VCD-Vorsitzende. Die Diskussion um den Datenskandal darf nicht von den weiter geplanten Servicekürzungen ablenken.
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