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Rücknahme von Fahrplankürzungen überfällig

Presseinformation Nr. 5/2009, Stuttgart, 19. Februar 2009

Untersuchung des Landes legt erhebliche Kapazitätsengpässe im Nahverkehr offen

Bestätigt mit seiner Forderung nach einer Rücknahme der Fahr­plan­kürzungen im Regionalverkehr sieht sich der Verkehrsclub Deutsch­land (VCD) e.V. durch die aktuelle Veröffentlichung einer Untersuchung der Landesregierung über Kapazitätsengpässe im Schienen­personennahverkehr (SPNV). Demnach sind auf mindestens 12 Bahnlinien im Land die Nahverkehrszüge im Berufs-, aber auch im Freizeitverkehr übervoll. "Die Landesregierung hatte im Jahr 2007 die Fahrpläne auf vielen Strecken ausgedünnt, gleichzeitig sind die Fahrgastzahlen auch aufgrund hoher Benzinpreise stark angestiegen - die vollen Züge waren also absehbar", erläutert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb die für die Fahrgäste völlig unbefriedigende Situation.

Die Untersuchung zeige nach Ansicht des VCD, dass trotz der Nach­besserungen der Landesregierung bislang keine spürbare Entlastung eingetreten sei. Oftmals seien die Lösungen sogar kontraproduktiv, so wurden auf einigen Strecken zur Finanzierung von Berufs­verkehrszügen Spätzüge gestrichen, kritisiert Lieb, so dass weitere Probleme entstanden seien.

Der VCD fordert die Landesregierung auf, ihre Verkehrspolitik grund­legend zu ändern: "Anstelle jährlich die Ausgaben für den Straßen­bau zu erhöhen und beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Schiene und Straße zu sparen, ist ein Politikwechsel im Ver­kehrs­bereich hin zu einer stärkeren Förderung des umwelt- und klima­freundlichen öffentlichen Verkehrsangebotes notwendig", erklärt Matthias Lieb. "Es kann nicht sein, dass in den Regionen nur die Fahrpläne kostenneutral umgeschichtet werden, aber immer neue Milliardenbeträge für Stuttgart 21 bereitgestellt werden", so Lieb weiter.

Der Verkehrsclub fordert deshalb eine Rücknahme der seit 2004 er­folgten Fahrplankürzungen und eine deutliche Ausweitung des Fahr­planangebotes besonders auf den Strecken Stuttgart - Karls­ruhe, Karlsruhe - Offenburg - Freiburg, Basel - Singen, Stuttgart - Sin­gen, Stuttgart - Tübingen - Sigmaringen. Darüber hinaus müssen die S-Bahn-Systeme Rhein-Neckar und Freiburg mit mehr Fahr­zeugen und dichteren Takten verbessert werden.

Zur Finanzierung dieser Mehrleistungen könnten die Effi­zienz­ge­win­ne von Ausschreibungen verwendet werden -- während andere Bun­des­länder sehr erfolgreich diesen Weg gegangen seien und rund 25 Prozent Einsparungen erzielt hätten, die dann für Fahr­plan­verbesserungen verwendet werden konnten -- verzichte Baden-Württemberg noch bis 2016 auf diesen Schritt, beklagt der VCD abschließend.

Details der Untersuchung unter Landtagsdrucksache 14/3879.


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