VCD und PRO BAHN fordern ICEs der Gäubahn für Pendler freigeben
Presseinformation Nr. 26/2009, Stuttgart, 8. Oktober 2009
Stärkung der Gäubahn ICEs laut Fahrgastverbänden dringend notwendig/PRO BAHN und VCD fordern: Intercity-Expresszüge bis Tuttlingen für Pendler freigeben
Der Fahrgastverband PRO BAHN und der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) fordern, den Intercity-Express (ICE) zwischen Singen und Tuttlingen versuchsweise für Pendler freizugeben. So gelte zwar das Aboticket des Verkehrsverbunds Hegau-Bodensee (VHB) in den Nahverkehrszügen bis Tuttlingen, was viele Pendler zu schätzen wüssten, erklären die Vertreter beider Verbände, doch nicht im ICE.
"Die Fahrgäste können auf dieser Strecke lediglich mit den im Zweistundentakt verkehrenden Regionalbahnen fahren", erklärt Matthias Lieb, VCD-Landesvorsitzender, "denn bisher gibt es keine Möglichkeit, zu halbwegs vernünftigen Preisen auch die dort fahrenden ICE-Züge zu nutzen."
"Noch absurder erscheint diese Situation, da bei den ICEs die Fahrgastzahlen zwischenzeitlich um 20 Prozent zurückgegangen sind", ergänzt Stefan Buhl, Landesvorsitzender von PRO BAHN. "So gilt aufgrund der nicht mehr zugelassenen Neigetechnik auf der Strecke auch weiterhin ein veränderter Fahrplan mit längeren Fahrzeiten -- sehr zum Unmut der Kunden."
Mit den verlängerten Fahrzeiten würden zum einen in Stuttgart wichtige Anschlüsse nicht erreicht bzw. aufgenommen, erklärt der VCD-Vorsitzende. Zum anderen benötige die Deutsche Bahn AG (DB) ein viertes Fahrzeug, was die Wirtschaftlichkeit der Linie weiter verschlechtere, ergänzt Lieb.
"Wenn nun die Aboticket-Kunden mit dem ICE fahren dürften, würde sich das faktische Zugangebot mit einem Schlag verdoppeln, ohne dass damit zusätzliche Kosten verbunden wären", erläutert der Vorsitzende von PRO BAHN. "Es muss nicht völlig kostenlos sein, ein kleiner Zuschlag wäre ja gerechtfertigt", ergänzt Buhl seine Forderung. Durch die sehr kurze freizugebende Strecke dürften die Mitnahmeeffekte für Kunden, die ansonsten den ICE-Fahrpreis bezahlt hätten, dadurch nun aber ohne Aufpreis mitfahren, nach Ansicht von PRO BAHN gegen Null tendieren.
Die zu erwartende Nachfragesteigerung, schon durch die Angebotsverdoppelung, dürfte nach Meinung der beiden Verbandsvertreter jegliche rechnerischen Fahrgeldausfälle weit überkompensieren.
"Auch der Landkreis als Träger des Verbunds und die IHK sind aufgefordert, den Vorschlag zu unterstützen", appelliert Lieb an die Verantwortlichen. Er ist sich sicher: "Für den dauerhaften Erhalt der ICE-Züge auf der Gäubahn ist die Öffnung für Pendler eine große Chance, die es zu nutzen gilt."
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