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VCD Landesverband Baden-Württemberg zum Tag gegen den Lärm

Presseinformation Nr. 15/2010, Stuttgart, 27. April 2010

Verkehrslärm macht krank

VCD fordert zeitgemäße Mobilitätskonzepte

Lärm gefährdet die Gesundheit von Millionen Menschen in erheblichem Maße. Darauf weist der Landesverband Baden-Württemberg des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD) anlässlich des Tages gegen Lärm am 28. April hin. BürgerInnen sollten vor Ort aktiv werden.

Die meiste Lärmbelastung vor Ort kommt vom Verkehr: Wer an einer vielbefahrenen Straße, einer lauten Bahntrasse oder in der Einflugschneise eines Flughafens lebt, hat statistisch ein höheres Herzinfarktrisiko als Menschen in ruhiger Umgebung. Um diese Gesundheitsbelastung zu verringern, sind nach VCD-Ansicht Politik und BürgerInnen gleichermaßen gefordert.

Wir müssen unsere Mobilität anders organisieren, nicht nur wegen der negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt“, mahnt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. „Auch gegen die Gesundheitsgefahren des Verkehrslärms müssen wir dringend vorgehen. Jeder Einzelne kann zur Lärmvermeidung beitragen.

Hauptursache für Straßenlärm ist das Rollgeräusch der Fahrzeugreifen, das schon ab Tempo 30 erheblich zunimmt. Deshalb sollten Autofahrer auf leise Reifen und optimalen Reifendruck achten, empfiehlt der VCD. Je langsamer gefahren und je früher hochgeschaltet wird, desto geringer ist zudem der Motorlärm. Wenn das Auto länger als zehn Sekunden steht, sollte der Motor ausgeschaltet werden. Das sorgt nicht nur für mehr Ruhe, sondern spart auch Sprit. „Der einfachste Weg zu weniger Straßenlärm ist immer noch, öfter das Auto stehen zu lassen und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen“, so Matthias Lieb.

Auch der Fluglärm belastet die Menschen erheblich. „Ein weiterer Ausbau von Flughäfen oder eine Aufweichung von Nachtflugverboten lehnen wir daher kategorisch ab“, so Matthias Lieb. Auch beim umweltfreundlichen Schienenverkehr sei sicher­zu­stellen, dass der Verkehr nicht zu viel Lärm erzeuge. Eine Umrüstung lauter Güter­wagen stehe hier an erster Stelle der Maßnahmenliste. Matthias Lieb: „Lärm­abhängige Benutzungs­gebühren für Schienenstrecken können Anreize schaffen, in deutlich leisere Fahrzeuge zu investieren. Vor allem beim viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn sind die Lärmschutzinteressen der Anwohner unbedingt zu beachten.

Der VCD fordert die BürgerInnen auf, sich auch in der Kommunalpolitik aktiv für den Lärmschutz einzusetzen und mehr verkehrsberuhigte Bereiche und Geschwindig­keits­begrenzungen zu fordern. Tempo 30 und so genannter Flüster­asphalt kann die Lärmbelastung um bis zu 80 Prozent senken. Zudem sollten Kommunen den Fuß- und Radverkehr stärker fördern.

Matthias Lieb: „Für viele Kommunen gibt es Lärmkarten zur Lärmsituation vor Ort. Bei einer zu hohen Lärmbelastung sind nach europäischer Umgebungslärm-Richtlinie Aktionspläne vorgeschrieben, die eine Bürgerbeteiligung vorsehen. Interessierte können die Lärmkarten einsehen, sich informieren und an der Erstellung der Aktionspläne mitwirken.


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