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Flughafentunnel führt zu Einschränkungen im Bahnverkehr

Presseinformation Nr. 23/2010, Stuttgart, 22. Juni 2010

Ramsauers Ausnahmegenehmigung für Stuttgart 21 offenbart Planungsmängel

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. kritisiert die am Freitag von Bundesverkehrsminister Ramsauer erteilte Ausnahme­ge­nehmigung für den Flughafentunnel im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 als Armutszeugnis für die DB-Planungen. Die mit der Ausnahme­genehmigung erteilten Auflagen offenbarten, dass Stuttgart 21 nicht nur im Bereich des Hauptbahnhofes eklatante Planungsmängel aufweise. Auch auf den Fildern würden zu Gunsten des Prestigeprojekts auf Dauer massive Einschränkungen im Bahnverkehr in Kauf genommen.

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb sagte: „Die Auflagen zur Neigetechnik und zum zulässigen Lichtraumprofil im Flughafen­tunnel sind eine nicht akzeptable Einschränkung für den europäischen Bahnverkehr. Herkömmliche Fahrzeuge, wie sie heute in Deutsch­land, der Schweiz oder in Italien im Fern- und Nahverkehr zum Einsatz kommen, können den Tunnel nicht befahren. So wird aus einem europäischen Projekt eine schwäbische Provinzposse, nur um vergleichsweise wenige Millionen zu sparen.

Diese Einschränkung der Freizügigkeit auf einer europäischen Hoch­geschwindigkeits­transversale ist nach Einschätzung des VCD ein skandalöser Pfusch und alles andere als zukunftsfähig. „Das ist, als wenn auf einer sechsspurigen Autobahn aus Kostengründen die Fahrbahnen im Tunnel plötzlich auf 1,80 m verringert und eine Höchst­geschwindigkeit von 40 km/h vorgeschrieben würde“, zieht Matthias Lieb den Vergleich. „Kein Bundesverkehrsminister würde eine Ausnahme­genehmigung für eine derartig fehlgeplante Straße erteilen.

Minister Ramsauers Ausnahmegenehmigung mache deutlich, dass es sich bei Stutt­gart 21 nicht um ein Projekt zum Wohle des Bahnknotens Stuttgart und zur Ver­besserung des Schienennetzes im Lande handle. Vielmehr werde nach Ansicht des VCD der Schienenverkehr zu Gunsten eines innerstädtischen Immobilien­projektes geopfert.


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