Verkehrsclub für weitere Verschärfung der Stuttgarter Umweltzone
Presseinformation Nr. 24/2010, Stuttgart, 29. Juni 2010
VCD: Fußgänger und Radfahrer erzeugen keinen Feinstaub
Einfahrtsverbot für Autos mit roter Plakette ab dem 1. Juli
Der Umweltverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. begrüßt das ab Donnerstag geltende Einfahrtsverbot in die Stuttgarter Umweltzone, das allerdings nur für Autos mit roter Plakette gilt. Die Verschärfung der Umweltzonenregelungen sei allerdings nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Der VCD fordert für die Landeshauptstadt ein umfassendes, gesundheits- und klimaverträgliches Mobilitätskonzept.
VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb sagte: „Die Umweltzonen im Land sind unverzichtbare Nothilfemaßnahmen um die Feinstaubgrenzwerte der EU auch nur annähernd einzuhalten. Stuttgart gilt zu Recht als Feinstaubhauptstadt, denn die Menschen in der Landeshauptstadt sind weiterhin massiven Belastungen ausgesetzt. Insofern ist es verwunderlich, dass die Einfahrtsbeschränkungen so spät kommen und bisher nur Fahrzeuge mit roter Plakette betreffen.“
Nach Einschätzung des VCD können die Umweltzonen allein die notwendige Reduzierung der Emissionen ohnehin nicht leisten. Vielmehr müsse den Belastungen mit konsequenter Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung auf Bus, Bahn sowie Fuß- und Radverkehr begegnet werden.
„Die Diskussion um die Umweltzone sollte für Stuttgart Anlass sein, ein gesundheits- und umweltverträgliches Mobilitätskonzept umzusetzen“, sagte Matthias Lieb. „Dazu gehören attraktive Angebote im öffentlichen Nahverkehr, ein leistungsfähiges Rad- und Fußwegenetz sowie eine Stadtplanung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Gleichzeitig muss aber auch der Autoverkehr weniger attraktiv gemacht werden.“
Neben Zufahrtsbeschränkungen im Zuge der Plakettenregelung muss Stuttgart nach Ansicht des VCD sowohl den Parkraum für Autos begrenzen als auch das Parken konsequent verteuern. Außerdem sollte der Straßenraum für Autos reduziert und das Geschwindigkeitsniveau gesenkt werden. „Wer weiterhin das Auto als Maßstab für Verkehrsplanung und Stadtentwicklung nimmt, der wird den Kampf gegen Feinstaub verlieren. Es ist allerhöchste Zeit für eine ökologische Verkehrswende“, appellierte Matthias Lieb.
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