Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2010Schlichterspruch S21

Schlichterspruch lässt Stuttgart 21 auf dem Prüfstand

Presseinformation Nr. 41/2010, Stuttgart, 01. Dezember 2010

Umfangreiche Nachbesserungen erfordern Bau-, Vergabe- und Ausschreibungsstopp

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht nach dem Schlichterspruch von Heiner Geißler das Projekt Stuttgart 21 weiterhin auf dem Prüfstand und er­wartet umfangreiche und kostenintensive Nachbesserungen. Der VCD fordert eine Fort­setzung der Bauunterbrechung und des Vergabe- und Ausschreibungsstopps, so lange die entsprechenden Pläne nicht geändert und die Finanzierung der Mehr­kosten nicht geklärt ist. Die DB darf keine weiteren Fakten schaffen.

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Während der Schlichtungsverhandlungen wurde überdeutlich, dass Stuttgart 21 nicht genügend Kapazitäten für einen zukunfts­fähigen Bahnverkehr hat und bei weitem nicht hält, was es zu versprechen vorgibt. Diese langjährige Kritik des VCD hat Schlichter Heiner Geißler eindrucksvoll mit seinen umfangreichen Nachforderungen bestätigt.

Eine endgültige Bewertung über ein nachgebessertes ‚Stuttgart 21 plus’ wird nach VCD-Meinung erst nach der Auswertung des zugesagten Stresstests möglich sein. Hierfür fordert der VCD ein transparentes Verfahren, damit die Öffentlichkeit die Rahmenbedingungen für den Stresstest und dessen ehrliche Auswertung nach­prüfen kann. So oder so ist nach Einschätzung des VCD mit erheblichen Mehr­kosten durch umfangreiche Nachbesserungen und Neuplanungen bei der Infra­struktur zu rechnen.

Matthias Lieb: „So lange nicht endgültig geklärt ist, was tatsächlich gebaut werden muss, um auch nur annähernd an die Leistungsfähigkeit eines modernisierten Kopf­bahnhofes heranzukommen, und wer diese Mehrkosten übernimmt, dürfen keine weiteren Fakten geschaffen werden.“ Die Bauunterbrechung sowie der Vergabe- und Aus­schreibungs­stopp müssten notwendigerweise fortgesetzt werden.

Um die von Heiner Geißler geforderte Verkehrssicherheit im Tunnelbahnhof sicher­zustellen, ist laut VCD eine weitgehende Neuplanung erforderlich. Eine kunden- und behindertenfreundliche Gestaltung erfordere breitere Bahnsteige mit geringerem Ge­fälle und größere Eingänge. Die Bahnsteige müssten mit flachen Rampen zu­gäng­lich gemacht werden, so dass auch im Brandfall – wenn Rolltreppen und Aufzüge außer Betrieb sind – barrierefreie Fluchtwege zur Verfügung stünden.

Matthias Lieb: „Es ist für den weiteren Streit um den Bahnknoten Stuttgart von ent­scheidender Bedeutung, wie transparent und konsequent die Deutsche Bahn und Lan­des­regierung den Forderungskatalog des Schlichters umsetzen. Ein einfaches ‚Weiter so!’kann es definitiv nicht geben.“ Deshalb begrüße der VCD das angekündigte Dialog­forum und hoffe auf eine Fortsetzung des Dialogs „auf Augenhöhe“.

Weitere Informationen zu Stuttgart 21


Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu: