Stuttgart 21 – 100 Tage nach der Prellbockanhebung
Presseinformation Nr. 18/2010, Stuttgart, 20. Mai 2010
VCD: Bahn macht den Kopfbahnhof fit für die Zukunft
Modernisiertes Gleisvorfeld und längere Bahnsteige für Kopfbahnhof 21 nützlich
Gut 100 Tage nach dem offiziellen Baubeginn für Stuttgart 21 durch eine symbolische Prellbockanhebung zieht der Umweltverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. eine erste Bilanz der bisherigen Bauarbeiten. Sowohl die Modernisierung des Gleisvorfelds als auch die vorgesehene Verlängerung der Bahnsteige seien zu begrüßen und hervorragend für das Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 nutzbar. Nur auf das anschließende Ausheben einer Baugrube für den Tunnelbahnhof könne aus verkehrlichen und müsse aus finanziellen Gründen verzichtet werden.
VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb sagte: „Entgegen der Behauptungen von Stuttgart 21-Sprecher Wolfgang Drexler ist der geplante Tunnelbahnhof weder alternativlos noch unabwendbar. Durch die bisherigen Bauarbeiten ist noch kein irreparabler Schaden am Hauptbahnhof entstanden. Vielmehr leistet die Bahn seit dem offiziellen Baubeginn erste Vorarbeiten für einen modernisierten Kopfbahnhof nach dem Willen der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Land.“
Nachdem die Instandhaltung des Hauptbahnhofs seit Beginn der Diskussion um Stuttgart 21 vor mehr als 15 Jahren völlig vernachlässigt wurde, sind die laufenden Arbeiten nach Einschätzung des VCD überfällig. Matthias Lieb: „Mit der Modernisierung des Gleisvorfeldes entsteht ein moderner, leistungsfähiger Kopfbahnhof und einige heute vorhandene Einschränkungen der Gleisbenutzung werden behoben. Insbesondere werden durch die Gleisverlegung die Nutzlängen der Bahnsteiggleise vergrößert, so dass diese flexibler einzusetzen sind.“
Die jetzt von der Bahn vorgesehenen Maßnahmen stellen einen kompletten Umbau des Gleisvorfeldes dar. Deshalb ist es aus VCD-Sicht überhaupt nicht notwendig, nach Abschluss dieser Optimierungsmaßnahmen die Seitenflügel des Hauptbahnhofes abzubrechen, die Bahnsteige wieder zu verkürzen, eine Baugrube auszuheben und zehn Jahre später diesen modernisierten Kopfbahnhof wieder zu zerstören.



